walter schulze-mittendorff - der muede tod
walter schulze-mittendorff - der muede tod
Der Müde Tod
1. ’Ein deutsches Volkslied’ in sechs Versen
Der Film ‚Der Müde Tod’ entsteht 1920 in der Nachkriegszeit in Deutschland. In dieser Zeit ist die Frage naheliegend, ob der Tod nicht müde geworden sei, da er im Krieg so viel zu tun bekommen hatte. Die amerikanische Version des Films trägt den Titel ‚Destiny’ und setzt damit einen geringfügig anderen Akzent: der Tod als Schicksal. Der Film trägt zusätzlich den Untertitel ‚Ein deutsches Volkslied in sechs Versen’; er ist ein lyrisches Lied vom Tod und eine Parabel, vorgetragen in Bildern.
2. Walter Schulze-Mittendorffs Zugang zum Film
„Meine erste Begegnung mit Fritz Lang ergab sich 1920/21 – zur Zeit, da Lang an dem Film „Der müde Tod“ arbeitete.
Ein Studienfreund – aus der Zeit an der Berliner Akademie – der Maler Robert Herlth begann damals mit dem Maler Walter Röhrig – die Jahrzehnte dauernde Arbeitsgemeinschaft als Filmarchitekten. „HERLTH + RÖHRIG“ besorgten im „müden Tod“ die Gestaltung.
Der Film brauchte in jedem Teil plastische Elemente – die wie man sagte „Spiel hatten“ und darum legte Lang besonderen Wert auf eine entsprechende Ausführung. Kurzum – ich wurde mit der Ausführung dieser Arbeiten betraut – nachdem mich HERLTH mit Lang bekannt gemacht hatte.“
Walter Schulze-Mittendorff, Erinnerungen 1969
„Walter dem Gutherzigen.
„O Zadig!“
… mögen wir es
doch öfter ausrufen;
nicht wahr?
––––––––
Dein frommer Robert.
Zu Weihnachten 1925.“
Eine Widmung in dem Buch: Voltaire, Romane, Berlin 1920,
mit dem Roman ‚Zadig oder das Schicksal’; eines der zahlreichen Bücher, die Robert Herlth Walter Schulze-Mittendorff geschenkt hat.
Die plastischen Elemente die „Spiel haben“ sind Skulpturen die über den Rahmen der reinen Dekoration hinausgehen, sie stellen Charaktere dar und nehmen daher auch tragende Rollen ein.